Au Pair Neuseeland
Erfahrungen Au Pair in Neuseeland mit AIFS
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Jule
Ich hatte das Gefühl, dass es einfach passtJule
Ich hatte das Gefühl, dass es einfach passtWie ist das eigentlich so als Au Pair am anderen Ende der Welt? Jule weiß Bescheid! Nach einer Bootstour (inklusive Delfinsichtung!) im wunderschönen Neuseeland unterhalten sich Eric und Jule über alles, was ein Au Pair so ausmacht.
Hallo ihr Lieben! Ich bin Jule und war von 2017 bis 2018 als Au Pair mit AIFS in Neuseeland unterwegs. Vielleicht kennen Einige von euch mich ja sogar aus dem YouTube Video, welches ich mit Eric und Fabian für den AIFS YouTube Channel gedreht habe, oder noch von meinem Instagram Takeover als ich noch als Au Pair im Einsatz war. Seitdem erreichen mich immer noch einige Fragen und ich habe hier die häufigsten zusammengefasst und versucht, für euch zu beantworten. Also falls ihr gerade mitten in der Bewerbung, schon im Ausland unterwegs seid oder aber noch überlegt, ob ein Auslandsaufenthalt als Au Pair überhaupt das Richtige für euch ist – ich hoffe, ich kann euch helfen!
Das erste Skype-Gespräch: Was erwartet mich?
Wie die meisten sicherlich auch, war ich vor den Skype-Gesprächen mit möglichen Gastfamilien super aufgeregt! Aber glaubt mir, das ist ganz normal und die Familien haben da totales Verständnis für und sind vielleicht sogar selber ein bisschen nervös. Macht euch vor allem keine Gedanken über euer Englisch. Die Familien geben sich super viel Mühe, langsam und deutlich zu reden, sodass ihr alles verstehen könnt. Und falls ihr etwas nicht versteht: Fragt nach! Das muss euch überhaupt nicht unangenehm sein und ist komplett normal.
Vielleicht könnt ihr euch ja vorher eine Liste machen, was ihr unbedingt ansprechen möchtet, fragen wollt oder gerne von euch erzählen würdet. Ich weiß noch von meinen Gesprächen, dass es mir super wichtig war zu erfahren, ob das Auto, das ich bekommen würde, mit Schaltung oder Automatikgetriebe wäre. Allein der Gedanke, auf der anderen Straßenseite zu fahren und dann dabei noch schalten zu müssen, hat mich nämlich total gestresst. Meine Sorge war übrigens komplett unbegründet, da das Autofahren nach ca. 2 Wochen kein Problem mehr war und fast alle Autos in Neuseeland eh automatisch sind. Pluspunkt!
Also seid einfach ihr selber, denn nur so findet ihr die Familie, bei der ihr euch auch wirklich wohlfühlen werdet. Und dann wird schon alles klappen!
Welches Alter ist bei den Kindern am besten?
Das ist wirklich komplett egal! Alle Kinder sind unterschiedlich in ihrer Entwicklung und ihr werdet mit jedem Kind in jedem Alter super schöne Erinnerungen schaffen, aber auch die eine oder andere Krise durchleben.
Ich dachte immer, ich würde am liebsten auf zwei Mädchen aufpassen, die zwischen 6 und 10 Jahren alt sind. Ich habe mir vorgestellt, dass ich ihnen die Haare flechten, bei den Hausaufgaben helfen und sie nachmittags zu ihren Hobbys begleiten kann. Wer mein YouTube Video gesehen hat, weiß, es kam komplett anders.
Letztendlich habe ich mich für eine Familie mit 2 Jungs in Christchurch entschieden. Als ich ankam, war Flynn 2 Jahre alt und Harvey gerade mal 5 Monate. Es war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Ich war direkt über beide Ohren verliebt in meine Jungs und würde sie für nichts in der Welt hergeben wollen.
Also seid nicht zu versteift auf ein bestimmtes Alter oder eine Anzahl von Kindern, seid offen für Herausforderungen. Wer weiß, welche tollen Erfahrungen ihr euch sonst entgehen lassen würdet. Beispielsweise Baby-Schwimmen, was ich wöchentlich mit Harvey besucht habe oder die Autofahrten mit Flynn, auf denen wir zusammen ,,I’m still standing“ aus Sing in Dauerschleife gesungen haben.
Wie finde ich Freunde im Ausland?
Auch das ist wirklich kein Problem! Bei den Orientation Days seid ihr automatisch mit dem Au Pair in einem Zimmer, das am nächsten bei euch wohnt. Meine Zimmernachbarin und mich teilten trotzdem noch ca. 400 Kilometer, weil ich die einzige aus meiner Gruppe war, die auf der Südinsel gewohnt hat.
In jedem Ort, in dem Au Pairs wohnen, gibt es aber auch eine ,,Coffee-Group“. Dort treffen sich wöchentlich alle Au Pairs auf einen Kuchen, Kaffee oder was auch immer ihr möchtet. Ihr müsst euch nicht anmelden, sondern könnt einfach bei euren Orientation Days nachfragen, wann und wo die ,,Coffee-Group“ in eurer Nähe stattfindet und dann vorbeischauen. Ich kann wirklich empfehlen, anfangs zu ein paar Treffen zu gehen. Ich habe da zum Beispiel super liebe Mädels gefunden, mit denen ich an den Wochenenden unzählige Roadtrips gemacht habe. Macht euch keine Gedanken, da ja alle in der gleichen Situation sind und Freunde finden wollen.
Eine weitere Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, ist über eure Gastfamilien. Meine Gastmutter hat beispielsweise eine Patentochter (Ruby) in meinem Alter, mit der wir zusammen im Urlaub waren. Durch Ruby habe ich also auch die Möglichkeit gehabt, viel Zeit mit Neuseeländern in meinem Alter zu verbringen, was meinen Auslandsaufenthalt definitiv noch besser gemacht hat!
Was, wenn ich mich gar nicht wohlfühle bei meiner Gastfamilie?
Auch wenn ich persönlich in Neuseeland keinen Fall mitbekommen habe, bei dem sich ein Au Pair in der Familie gar nicht wohlgefühlt hat, kann es natürlich auch passieren, dass alles anders ist, als ihr es euch vorgestellt habt. Mein Tipp: Sprecht offen mit euren Familien! Wenn ihr ihnen nicht zu verstehen gebt, dass euch etwas stört, merken sie es vielleicht selber gar nicht. Eure Familien möchten natürlich auch nicht, dass ihr euch unwohl fühlt.
Falls das nichts ändert: Ihr werdet alle einer Program Managerin zugeteilt, die bei euch in der Nähe wohnt. Im Notfall kann sie euch jederzeit aufnehmen und dabei unterstützen, eine neue Familie zu finden. Ich möchte noch einmal betonen, dass das in den seltensten Fällen notwendig ist, kann aber verstehen, wenn man sich vor seinem Auslandsaufenthalt darüber Gedanken macht!
Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig helfen! Ich bin sicher, es gibt noch unzählige Fragen, die ich nicht beantwortet habe. Ihr könnt mir daher gerne jederzeit auf meinem privaten Instagram Account schreiben. Ich probiere dann so gut es geht weiterzuhelfen.
Als Abschluss kann ich nur noch einmal betonen: Traut euch, egal wohin, wie viele Kinder und wie lange. Ihr werdet unglaubliche Erfahrungen machen, die euch ein Leben lang begleiten werden. Mein Auslandsjahr war das beste Jahr meines Lebens und ich vermisse meine Familie in Neuseeland jeden Tag und freue mich schon, wenn ich endlich wieder zurück in mein Zuhause am anderen Ende der Welt fliegen kann!
Lilly
Au Pair in Auckland
Ich habe bei meiner Gastfamilie ein zweites Zuhause gefundenLilly
Au Pair in Auckland
Ich habe bei meiner Gastfamilie ein zweites Zuhause gefunden
Beschreibe deinen Au Pair Aufenthalt in 3 Worten:
Wunderschön, aufregend, spaßig
Wie war deine Beziehung zu den Kindern und der Gastfamilie?
Ich habe bei meiner Gastfamilie ein zweites Zuhause gefunden und bin unfassbar glücklich meine Gastfamilie kennengelernt zu haben. Sie haben mich als Teil ihrer Familie gesehen und mir das perfekte Auslandsjahr ermöglicht.
Mit den Kindern habe ich eine sehr enge Beziehung, egal ob vor, während oder nach meiner Arbeitszeit. Über das Jahr ist man immer mehr zusammengewachsen, das Vertrauen wurde jeden Tag größer und ich habe die Kinder sehr in mein Herz geschlossen.
Wir haben als Familie einiges erlebt und Erinnerungen fürs Leben gesammelt. Mein schönstes Erlebnis war die Weihnachtszeit mit ihnen zu verbringen. Zusammen waren wir unseren Weihnachtsbaum aussuchen, den ich anschließend mit den Kindern bunt geschmückt habe. Außerdem fand ich es wunderschön die neuseeländische Traditionen kennenzulernen.
Beschreibe einen typischen Tag als Au Pair:
Mein Arbeitstag beginnt jeden Tag um 7:30 Uhr. Zuerst werden die Kinder aufgeweckt und für die Schule fertig gemacht.
Dann fahre ich sie zum Kindergarten/Schule und hab ab 9 Uhr Pause. Diese gestalte ich immer unterschiedlich (Sport, Shoppen, Haushalt, Freunde treffen…).
Bevor ich meine Gastmädels wieder abhole, bereite ich noch ein Lunch für sie zu, da wir nach der Schule meistens auf den Spielplatz gehen.
Meine Arbeitszeit endet dann immer gegen 17 Uhr, sobald meine Gastmutter zuhause ist und dann wird zusammen Dinner gegessen, über den Tag geredet und wenn die Kinder im Bett sind schaue ich noch öfters mit meinen Gasteltern einen Film.
Wie war deine Unterkunft? Hast du dich schnell eingelebt?
Ich habe mich von Anfang an sehr wohl gefühlt, auch wenn man erst noch sehr zurückhaltend ist und sich erstmal einleben muss und seine Routine finden muss.
Das ging bei mir aber relativ schnell, die Kinder haben mir dabei sehr geholfen. Auch die Kommunikation zwischen mir und meinen Gasteltern war immer offen und ehrlich, was mir sehr gut getan hat.
Wie hast du deine Freizeit gestaltet und neue Freunde gefunden? Gab es ein besonderes Highlight für dich in dieser Zeit?
In meiner Freizeit habe ich mich sehr oft mit Freunden getroffen, die ich von den Orientationdays kannte oder über Apps wie Bumble bff gefunden habe.
Schnell habe ich eine feste Freundesgruppe aufgebaut, mit denen ich am Wochenende sehr viel gereist bin.
Aber auch in Auckland gibt es einiges zu unternehmen und es stehen immer coole Events oder Konzerte an, die ich oft besucht habe.
Unter der Woche war ich aber auch sehr oft alleine shoppen oder bin ins Gym gegangen.
Mein persönliches Highlight war es, die Südinsel mit meiner engsten Freundin (die ich in Neuseeland kennengelernt habe) bereist zu haben. Wir waren 2 Wochen mit einem Campervan auf der Südinsel unterwegs und hatten die schönste Zeit.
Deine Geheimtipps: Welche Orte oder Aktivitäten sollte man nicht verpassen?:
In Auckland sollte man auf jeden Fall die Strände besuchen und Walks an der Westküste machen (mir hat der Omanawanui Track sehr gefallen). Außerdem fand ich das Pferdereiten am Muriwai Beach unfassbar toll.
Allgemein auf der Nordinseln sollte man Cape Reinga, Tauranga, Taupo, Raglan (vor allem das Surfen dort), New Plymouth (Mount Taranaki), Coromandel und Rotorua gesehen haben.
Als Aktivität kann ich das Kiwi Spotting in Tāwharanui, das Tongariro Crossing und Skydiving in Taupo sehr empfehlen.
Was man auf gar keinen Fall verpassen darf ist die Südinsel. Bin immer noch überwältigt von dieser unfassbaren Landschaft und Natur.
Meine Highlights dort waren Queenstown (wer sich traut sollte unbedingt die Nevis Swing machen), Roy‘s Peak, Whale Watching in Kaikoura, mit Delfinen schwimmen in Akaroa, über den Arthur‘s Pass fahren, eine Mount Cook Wanderung…
Wie hast du dich in dieser Zeit persönlich weiterentwickelt?
Ich wurde in dieser Zeit sehr viel selbstbewusster und habe gelernt mich mehr zu akzeptieren. Das habe ich zu einem großen Teil der offenen und absolut positiven Art der „Kiwis“ zu verdanken.
Außerdem wird man viel selbstständiger, da man sich um alles alleine kümmert und dazu eine unglaublich große Verantwortung übernimmt.
Mein Englisch hat sich in diesem Jahr auch deutlich verbessert, man macht sich kaum mehr Gedanken, bevor man etwas sagt und man wird immer mutiger, mehr und mit anderen Menschen zu sprechen.
Wem würdest du einen Au Pair Aufenthalt empfehlen?
Jeder der darüber nachdenkt ein Au Pair zu werden, sollte das auch unbedingt machen.
Natürlich muss einem bewusst sein, dass es nicht immer einfach und toll ist. Es wird Momente geben, in denen man Heimweh hat, nicht weiß wie man mit gewissen Dingen umgehen soll und einem alles zu viel wird.
Zu dem sollte es einem auch sehr viel Spaß machen, sich mit Kindern zu beschäftigen, da daraus nun mal der Großteil seiner Zeit bestehen wird.
Ich persönlich hatte aber mit Abstand das schönste Jahr meines Lebens hier in Neuseeland als Au Pair und bin mehr als glücklich, diese Erfahrungen gesammelt zu haben!
Carolin
Ich habe mich sehr wohlgefühltLeon
Ich bin wahnsinnig froh, dass ich es gemacht habeVera
Es hat für mich nie ein anderes Land zur Auswahl gestandenVera
Es hat für mich nie ein anderes Land zur Auswahl gestanden
Mein Name ist Vera, ich bin 19 Jahre alt und komme aus Südtirol (der zwei- bzw. dreisprachigen Region im Norden Italiens). Für Viele ist Südtirol der schönste Urlaubsort. Jahr um Jahr besuchen tausende von Touristen die Bergregion und genießen die Vorzüge des Landes. Aus diesem Grund verstanden viele meinen Drang, Südtirol zu verlassen, nicht. Doch mich hat schon seit Beginn meiner Oberschulzeit der Gedanke verfolgt, nach Abschluss der Schule der Engstirnigkeit meines 500-Seelen-Dorfes zu entfliehen und die Vielfalt der Welt zu erkunden. So war es ein befreiendes Gefühl, als ich mich im letzten Schuljahr für das Au Pair Neuseeland Programm von AIFS bewarb. Noch viel befreiender war es, als es am 16. September 2019 endlich losging und ich mit fast 30 anderen Mädchen, im Flieger saß.
Let the journey begin
Zuerst ging es nach Auckland. Nach den ‚Orientation Days‘ holte mich meine Gastfamilie ab und brachte mich zu sich nach Hause. Die ersten Wochen waren aufregend und brachten viel Neues mit sich. Meine Gastfamilie gab sich große Mühe mir den Einstieg in mein neues Umfeld so einfach wie möglich zu machen. Sie stellten mich gleich der gesamten Familie vor, und gaben mir das Gefühl dazuzugehören. Sie zeigten mir Auckland und brachten mich bereits in der ersten Woche zum Strand, weil ich das Meer so liebe. Da es zu diesem Zeitpunkt fürs Schwimmen noch zu kalt war, freute ich mich umso mehr auf die kommende Zeit. Fletcher, mein Gastkind, wuchs mir schnell ans Herz. Beim Gedanken, dass ich mich irgendwann von ihm verabschieden musste, ergriff mich immer die Wehmut und ich genoss die Zeit mit ihm umso mehr.
Freizeit
Meine Freizeit verbrachte ich mit anderen Au Pairs oder mit meiner Gastfamilie. Es erstaunte mich immer wieder wie einfach es sein kann, neue Freundschaften zu knüpfen. So hatte ich nach nur wenigen Wochen bereits Freunde gefunden, mit denen ich mich wohl fühlte und die zu meinen engsten Vertrauten wurden. Gemeinsam verreisten wir an den Wochenenden, feierten bis in die Morgenstunden und verbrachten faule Sommertage am Strand. Fast jeden freien Nachmittag verbrachte ich mit einer Au Pair Freundin die im selben Vorort lebte. Wir trafen uns zum Spielen mit unseren Gastkindern auf dem Spielplatz oder bei uns Zuhause, fuhren in die Stadt und erkundeten die Umgebung Aucklands.
Weihnachten in Neuseeland
Weihnachten verbrachte ich mit meiner Gastfamilie und deren Verwandten. Aufgrund der Zeitverschiebung konnte ich am Morgen des 25. Dezembers gleichzeitig mit meiner Familie, die zu Hause den Heiligabend feierte, Genschenke auspacken. Ich freute mich wirklich sehr, als meine überdimensionale Socke prall gefüllt mit Geschenken war, obwohl Santa mich bis dahin ja nicht wirklich gekannt hatte. 😉
Silvester mit Felix Oscar
Ende Dezember brach ich gemeinsam mit meinen Freundinnen zu einem zweiwöchigen Trip bis zum nördlichsten Punkt der Nordinsel (dem Cape Reinga) auf. Dort feierten wir ein unvergessliches Silvester. Unser Camper Van, den wir liebevoll Felix Oscar getauft hatten, wuchs uns sehr ans Herz.
Bereits eine Woche später ging es nach Australien, wo wir Melbourne und die Great Ocean Road erkundeten.
Umzug nach Christchurch
Anschließend zog ich auf die Südinsel, wo ich in Christchurch die letzten drei Monate meines Auslandjahres mit einer neuen Gastfamilie verbrachte. Aufgrund meiner italienischen Staatsbürgerschaft war es mir nicht erlaubt, länger als drei Monate für dieselbe Familie zu arbeiten. Der Abschied war nicht allzu schwer, da ich wusste, dass ich meine Gastfamilie in Auckland noch öfter wiedersehen würde.
In Christchurch hatte ich zwei Gastkinder, Archer (5) und Hunter (3 Monate). Archer brachte ich morgens in die Schule und holte ihn nachmittags ab, in der Zwischenzeit kümmerte ich mich um Hunter. Ich kann mich noch gut daran erinnern wie verzweifelt ich war, als ich Archer im Gewusel von über 100 Kindern, die alle dieselbe Schuluniform trugen, nicht gleich ausfindig machen konnte. Und das obendrauf mit einem quengelnden Baby im Arm. Ich musste mich erstmal durch eine ganze Schar wartender Mütter und Väter fragen, wo denn der Klassenraum von „Year One“ ist. Solche Situationen gab es während meiner Zeit in Neuseeland öfter. Situationen in denen ich unsicher und verzweifelt war und mir niemand sagen konnte, wie man zum Beispiel ein schreiendes Baby im Bus beruhigt, nachdem man schon alles Mögliche ausprobiert hatte.
Doch meistens ließen mich genau diese Situationen über mich hinauswachsen und ich konnte viel für meine Zukunft als „Vielleicht-Mami“ mitnehmen. So staunte meine Gastmutter nicht schlecht, als sie eines Abends nach Hause kam, beide Kinder geduscht und die Hausaufgaben erledigt waren, Archer lesend auf dem Sofa saß und Hunter auf meinem Arm schlief. Ganz verwundert fragte sie mich, wie ich das denn geschafft hätte. Solche Momente machten mich stolz und trugen dazu bei, dass ich mich auch in der zweiten Familie sehr wohl fühlte.
Reisen in Neuseeland
Auch auf der Südinsel fand ich schnell Anschluss und unternahm so einiges. Die Stadt Queenstown gehört zu meinen Lieblingsorten auf der Südinsel. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich dort gemeinsam mit meiner Schwester und meinem Cousin war, die mich im Februar besuchen kamen. Es war wunderschön ihnen zu zeigen wo und wie ich die letzten Monate verbracht hatte. Gemeinsam flogen wir auf die Nordinsel, wo wir unter anderem das Tongariro Crossing bewältigten und meine Gastfamilie in Auckland besuchten. Fletcher, der Anfang Februar eins geworden war, konnte mittlerweile laufen und war ein ganzes Stück gewachsen.
Besonders schön fand ich den Trip zum Abel Tasman Nationalpark im Norden der Südinsel. Dieser sah mit seinen Sandstränden und dem türkisblauen Wasser fast schon unwirklich aus. Vielleicht ist mir dieser Ausflug auch so gut in Erinnerung geblieben, weil es der letzte war, bevor durch das Coronavirus alles bergab ging. Während sich meine Familie zu Hause bereits seit Februar in Quarantäne befand, schien es zu Beginn so, als würden die Infektionen in Neuseeland verglichen mit Italien sehr gering bleiben und nicht so strenge Maßnahmen ergriffen werden. Doch als auch dort die Grenzen geschlossen wurden und das Land sich auf einen mehrwöchigen Lockdown vorbereitete, wurde mir zum ersten Mal bewusst, wie weit ich von Zuhause entfernt war. Ich wollte eigentlich Ende April nach Hause fliegen. Doch nachdem mein Flug gestrichen wurde und es so schien, als würde ich auf unabsehbarer Zeit in Neuseeland feststecken, kroch in mir ein Gefühl von Heimweh hoch.
Abschied auf ungewisse Zeit
Gemeinsam mit AIFS und meinem Vater gelang es mir, einen Flug zu ergattern und ich konnte schließlich doch, zwei Wochen früher als geplant, meine Heimreise antreten.
Die letzte Woche verbrachte ich in Auckland mit meiner ersten Gastfamilie. Auch wenn ich glücklich war, meine Freunde und Familie Zuhause bald wiederzusehen, kamen mir jedes Mal die Tränen wenn ich daran dachte, dass ich Neuseeland und somit meine Gastfamilien und Freunde dort in wenigen Tagen verlassen musste. Immer wieder stellte ich mir die Frage, wie man sich von jemand verabschiedet, der sich in kürzester Zeit ganz tief ins Herz geschlichen hatte und man nicht weiß, wann man sich wiedersehen würde. Sicher, irgendwann werde ich wohl wieder ans andere Ende der Welt reisen jedoch wird bis dahin recht viel Zeit vergehen. Die Antwort auf meine Frage erhielt ich dann, als es soweit war und ich weinend Fletcher an mich drückte, der mich mit seinen großen Kulleraugen anschaute und nicht verstand warum plötzlich alle so traurig waren. Mit vielen Tränen, unzähligen Umarmungen und dem Versprechen sich zu besuchen, verabschiedete ich mich von Neuseeland.
Welcome back!
Viele Tränen gab es auch, als ich nach einer zweitägigen Reise endlich Zuhause ankam. Meine Eltern nahmen mich in die Arme, mein Bruder, der plötzlich fast gleich groß war wie ich, lachte mich mit Tränen in den Augen an und mein Hund sprang freudig mit dem Schwanz wedelnd an meinen Beinen hoch. Ich war wieder Zuhause, dort wo ich die meiste Zeit meines Lebens verbracht hatte. Doch das kleine Land am anderen Ende der Welt war in den vergangenen sieben Monaten nicht weniger ein Teil von mir geworden, als das kleine Dorf im Norden von Italien.
Astrid
Au Pair in Auckland
Ich würde es jedem empfehlen, der Lust hat, etwas Neues auszuprobieren, sich selbst neu kennenzulernen und über sich selbst hinauszuwachsenAstrid
Au Pair in Auckland
Ich würde es jedem empfehlen, der Lust hat, etwas Neues auszuprobieren, sich selbst neu kennenzulernen und über sich selbst hinauszuwachsen
Wenn du deinen Au Pair Aufenthalt in 3 Worten beschreiben müsstest, welche wären das?
wunderschön, herausfordernd, lehrreich
Wie war deine Beziehung zu den Kindern und der Gastfamilie? Was war dein schönstes Erlebnis mit deiner Gastfamilie?
Ich habe mich nach ungefähr 2.5 Monaten dafür entschieden, meine Gastfamilie zu wechseln und ins Rematch zu gehen. Die erste Familie war echt lieb, es hat aber einfach von beiden Seiten aus persönlich nicht gepasst. Im zweiten Anlauf durfte ich dann aber tatsächlich Teil einer super lieben Gastfamilie werden. Der Große (am Anfang 4) hat sich sehr schnell an mich gewöhnt und wir hatten schon nach wenigen Tagen eine richtig gute Beziehung zueinander. Mit der Kleinen (am Anfang 10 Monate) war es zunächst schwierig, da sie sich zu dem Zeitpunkt gerade in der Fremdelphase befand und Fremden gegenüber sehr verschlossen war. Aber nach mehreren Wochen konnte ich schließlich auch ihr Vertrauen gewinnen und wir hatten die schönste Zeit zusammen. Nach ein paar Monaten hat sich die Zeit mit ihr gar nicht mehr nach Arbeit angefühlt. Deswegen war es natürlich auch umso schöner, dass ich dabei sein durfte, als sie ihre ersten Schritte gemacht und das erste Mal "Mama" gesagt hat. Ich war und bin ein echter Teil der Familie und habe daher neben den schönen auch die schwierigen Zeiten miterlebt, aber auch die haben uns im Nachhinein noch mehr zusammengeschweißt.
Beschreibe einen typischen Tag als Au Pair.
Mein Arbeitstag ging immer um 8 Uhr morgens los. Meine Gasteltern und ich haben die beiden Kinder ins Auto gesetzt und wir haben uns dann auf den Weg in die Kita gemacht. Dort habe ich den Großen hingebracht und mit der Kleinen dann noch etwas im Park daneben gespielt. Danach bin ich mit ihr entweder auf den Spielplatz, in die Bücherei oder zu einer Musikgruppe für Kleinkinder gefahren. Gegen 11 Uhr sind wir wieder zurück nach Hause, dort habe ich ihr dann ihr Mittagessen gegeben und sie dann gegen 12 Uhr ins Bett gebracht. Während sie geschlafen hat, habe ich selbst gegessen, die Küche aufgeräumt, den Nachmittagssnack für die Kinder vorbereitet und Pause gemacht. Gegen 15 Uhr haben die Kleine und ich den Großen dann wieder von der Kita abgeholt und noch etwas Zeit auf dem Spielplatz verbracht, bevor es dann nach Hause ging, wo meine Gastmutter die Kleine übernommen hat und ich dann noch 1-2 Stunden mit dem Großen alleine verbracht habe. In der Zeit haben wir gespielt, waren auf dem Trampolin, am Strand, haben Fußball gespielt oder gemalt. Mein Arbeitstag endete meist zwischen 16 und 17 Uhr. Abends haben wir dann meistens noch alle zusammen gegessen.
Wie war deine Unterkunft? Hast du dich schnell eingelebt?
Meine Gastfamilie hat mich mit offenen Armen empfangen, mir aber gleichzeitig auch Zeit für mich alleine gegeben. Die Balance aus beidem hat mir schnell das Gefühl von Zuhause gegeben. Ich bin mit meiner zweiten Gastfamilie nach circa einem Monat in ein neues Haus gezogen und natürlich war der Umzug sehr stressig, aber es war ein schönes Gefühl, dass wir das neue Zuhause alle zusammen bezogen und eingerichtet haben. Vor allem die Kinder haben mir sehr schnell das Gefühl gegeben, dass ich Teil der Familie bin.
Wie hast du deine Freizeit gestaltet und neue Freunde gefunden? Gab es ein besonderes Highlight für dich in dieser Zeit?
Unter der Woche nach der Arbeit bin ich meistens noch spazieren oder an den Strand gegangen. Bei schlechtem Wetter bin ich meist Zuhause geblieben, habe ab und zu mit Freunden oder meiner Familie geskypt oder einfach noch eine Serie geguckt. Die Wochenenden habe ich fast immer dazu genutzt, mehr von Neuseeland zu sehen. Ungefähr einmal im Monat habe ich alleine oder mit anderen Au Pairs einen weekend trip zu irgendeinem Ort auf der Nordinsel gemacht. Meine Highlights dabei waren Cape Reinga (ganz im Norden) und die Coromandel Halbinsel. Wenn ich in Auckland geblieben bin, habe ich Tagesausflüge gemacht, war im CBD oder am Hafen oder bei Konzerten. In meinem Urlaub im Sommer war ich mit zwei Freundinnen mit einem Campervan für 2.5 Wochen auf der Südinsel unterwegs. Dort habe ich auch einen Bungee Jump und einen Skydive gemacht (beides sehr zu empfehlen). Der ganze Trip war ein absolutes Highlight!
Deine Geheimtipps: Welche Orte oder Aktivitäten sollte man nicht verpassen?
Meine Highlights auf der Nordinsel waren neben Cape Reinga und Coromandel vor allem das Black Water Rafting in den Waitomo Caves und Surfen in Raglan, einer super süßen kleinen Surferstadt. In Auckland würde ich definitiv die schwarzen Strände an der Westküste empfehlen. Die ganze Südinsel ist ein echtes Highlight, aber besonders geflasht hat mich der Milford Sound (fahrt am besten dorthin, wenn es regnet, dann hat man da viel mehr Wasserfälle als bei gutem Wetter)
Wie hast du dich in dieser Zeit persönlich weiterentwickelt?
Ich habe mich in dieser Zeit unglaublich doll weiterentwickelt. Ich bin selbstbewusster geworden und habe gelernt, meine Meinung immer offen zu vertreten, auch wenn das manchmal vielleicht unangenehm ist. Ich habe mich selbst - ohne meine Familie und Freunde um mich herum - viel besser und auch neu kennengelernt und auch gelernt mich selbst so zu akzeptieren wie ich bin. Man wächst in dieser Zeit unglaublich stark über sich hinaus und meistert Situationen, die man sich vorher nie zugetraut hätte, weil man dort einfach keine andere Wahl hat.
Wem würdest du einen Au Pair Aufenthalt empfehlen?
Ich würde es jedem empfehlen, der Lust hat, etwas Neues auszuprobieren, sich selbst neu kennenzulernen und über sich selbst hinauszuwachsen. Den Großteil seiner Zeit verbringt man mit den Kindern, deswegen sollte man sich gerne mit ihnen beschäftigen, kreativ und energiegeladen sein. Es sollte einem aber auch bewusst sein, dass nicht immer alles rund läuft. Jeder hat mal einen schlechten Tag oder eine schlechte Woche, seien es die Eltern, die Kinder oder auch das Au Pair. Es kann passieren, dass man die Familie wechseln muss oder will und auch ein Rematch ist keine schöne Situation. Im Nachhinein geht man aber gestärkt aus diesen schwierigen Zeiten hervor und erkennt, dass auch diese Zeiten dazugehören und das Erlebnis erst zu dem machen, was es am Ende ist. Ich hatte das schönste Jahr meines Lebens in Neuseeland und bereue keine Entscheidung, die ich getroffen habe, auch wenn sie vielleicht oft nicht einfach war!
Warum AIFS die beste Wahl ist
Erfahrung
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Orientation in Auckland
Orientation Days in Auckland im modernen Hostel mit internationalen Au Pairs -Lylo Auckland
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kostenlose Au Pair Happenings zum Austausch und zur Vorbereitung
Infomaterial
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Taschengeld & Abschlussbonus
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